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Book/Report | FZJ-2018-03979 |
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1992
Forschungszentrum Jülich GmbH Zentralbibliothek, Verlag
Jülich
Please use a persistent id in citations: http://hdl.handle.net/2128/19238
Report No.: Juel-2682
Abstract: Ziel der vorgestellten Aktivitäten war es, ein Prüfverfahren zu entwickeln, welches die Wirkungen auf Mensch und Umwelt einer durch ein Forschungsvorhaben intendierten technischen Entwicklung rechtzeitig aufzeigen kann. Die Entscheidungsträger erhalten damit ein Hilfsmittel, zu einem frühen Zeitpunkt zu entscheiden, welche der Umweltaspekte als relevant anzusehen sind und als Ziele oder Kriterien formuliert Bestandteil der Vorhaben werden sollen. Das Prinzip der Präventionvon Umweltschäden, dem bei der Errichtung neuer technischer Anlagen durch gesetzlich vorgeschriebene Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Sorge getragen wird, wird damit in den Bereich der Forschung übertragen. Die rechtzeitige Kenntnis etwaiger Risiken bei der Herstellung und Nutzung der eingesetzten Stoffe und Produkte und die Umsetzung dieser Kenntnisse in das künftige Produkt-, Prozess- oder Forschungsdesign verspricht durch die Möglichkeit einer rascheren und fundierteren Konzentration auf aus Umweltgesichtspunkten aussichtsreiche Entwicklungslinien nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile. In der $\textbf{Orientierungsphase}$ des entwickelten mehrstufigen Prüfverfahrens erfolgt die Festlegung des Untersuchungsrahmens über die Arbeitsschritte Stoffidentifikation, Einschätzung der Umwelterheblichkeit und Analyse der Stoffströme. Kriterien für die Ermittlung der- Umwelterheblichkeit von Stoffen sind u. a. Faktoren, wie Persistenz, Akkumulation, Verteilungstendenz und Toxizität von Stoffen. In der $\textbf{Durchführungs- und Beurteilungsphase}$ wird die Umweltvorsorgeuntersuchung projektintern anhand eines spezifizierten Pflichtenheftes vorgeschaltet oder parallel zum Vorhaben erfolgen. In der $\textbf{Nachkontrollphase}$ erfolgt die Überprüfung der Zielvorgaben, wobei neueste Erkenntnisse aus der Umweltvorsorgeuntersuchung und dem Vorhaben selbst in den Prüfungsprozeß zurückfließen können und ggf. eine erneute Umweltvorsorgeprüfung auslösen. Das entwickelte Prüfverfahren beinhaltet insbesondere einen detaillierten Verfahrensvorschlag zur Prüfung auf Umwelterheblichkeit in der Orientierungsphase sowie die Entwicklung eines Prozeßkettenmodells zur Beschreibung der in die Umwelt gelangenden Stoffströme und des kumulierten Primärenergieaufwandes. Der Ablauf der Umweltvorsorgeprüfung sollte in die jeweiligen Entscheidungsstrukturen integriert werden, wobei z. B. beim Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMFT) in der Orientierungsphase die bewährten Verfahrensweisen, wie Stellungnahmen durch Beiräte, Sachverständigenkreise, Hearings weiter genutzt werden können. Die spezifischen Belange der Umweltvorsorgeprüfung müssen dann allerdings durch zur Verfügung gestellte Hilfsmittel (Modelle, Checklisten etc.) in die Diskussion eingebracht werden. Die Durchführungsphase der Umweltvorsorgeprüfung kann dann je nach Wissenstand und Schwere der erwarteten Auswirkungen auf Mensch und Umwelt $\bullet$ forschungsprojektintern durch Vorgabe eines Pflichtenheftes o. ä. $\bullet$ unter Beteiligung von Beiräten oder einem Sachverständigenkreis • als eigenständiges Forschungvorhaben, welches dem eigentlichen Vorhaben vorangehen muß, oder je nach Sachlage auch parallel $\textbf{erfolgen}$.
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